Im weißblau dekorierten Gerätehaus lud die Feuerwehr nach drei Jahren Pause wieder zum Starkbierfest. Eine Fastenrede, ein Sommermärchen und ein Singspiel waren die drei Höhepunkte, für die das Publikum reichlich Applaus spendete. Vorstand Alois Kern schickte es vorweg: Die Akteure hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, um den Gästen einen zünftigen Abend zu garantieren. Sein Dank galt den «Paten der Fässer» Ulrich Beer, Klaus Mühlbauer und Karl Hess. Die Ehre des offiziellen Anstichs wurde Zweitem Bürgermeister Winfried Weiß und Nik Lohmaier, Bräu z'Loh, überantwortet. In Kutte marschierte Bruder Stefanus Reger ein,
um den obligatorischen Salvator-Trinkspruch anzubringen. Seine Fastenrede würzte er nicht nur mit Seitenhieben auf die Kommunalpolitik und die interne Feuerwehrfamilie, sondern auch mit 14-maliger Aufforderung der Salvatorgemeinde zum Prost - die nicht alle Gäste konsequent nachvollziehen mochten. Den Haager Gemeinderat verglich er mit einer Bananenrepublik: Kosenamen fliegen hin und her. Das Gremium habe nicht mitbekommen, dass eine neue Standesbeamtin eingestellt worden sei. Stefan Högenauer zähle die Schlaglöcher von Haags Straßen, um einen Bekanntheitsgrad zu erreichen und auch einmal Bürgermeister zu werden. [...] (Quelle:
OVB-Online - Ludwig Meindl)
Aus dem Nähkastchen der Feuerwehr plauderte er in Versform über den
automatischen Feierwehrmo, den man von außen
steuern ko, über Runzel,
der die Feuerwehrwagen so gewissenhaft wasche, dass sie nicht mehr
anspringen, über Kommandant Thomas Göschl, der sich sein Bastelzubehör
aus dem Internet steigern lasse, und über Kreisbrandmeister Herbert
Rutter, der bekannt dafür sei, vor dem Bier zu meditieren und sich
schließlich vom Schlaf übermannen zu lassen. Die Feuerwehr sei auch
noch eine Domäne des Schnupftabaks, so Stefan Reger. Die dreckigen
Tücher des Vorstands Alois Kern bewiesen die Liebe seiner Frau.
Klapperl Thomas Sax verteile normalerweise den «Schmai» auf Gesicht und
Boden so, dass für die Nase nichts übrig bleibe. Doris Noller,
Kommandant Thomas Göschl und Techniker Phillip Buresch verpackten ihr
Sommermärchen geschickt in einer Kombination aus Anekdoten und lustigen
Schnappschüssen, die das ganze Feuerwehrjahr vom Fischessen bis zum
Faschingsball einfingen und bewiesen: A guate Bande sind wir halt!
Dabei stellten sie auch fest, dass bei der Feuerwehr zumindest in einem
Gleichberechtigung herrsche: beim Abspülen. Das Singspiel bestritten
Alexander Bachmeier mit Gitarre, Hans Furch mit Kontrabass und Bernd
Furch mit Ziehharmonika. Auf bekannte Melodien reimten sie ihre Texte,
die den Feuerwehralltag von der humorvollen Seite aufleben ließen.
Stürmischen Applaus ernteten sie für die neuen Feuerwehrschlager «Heit
is fei a ganz bsondra Tog, heit is wieder Feierwehrfest in Hog», «Herr
Meier hat eine gelbe Unterhose an», «Gwand hamma mehra», «Wir machen
jetzt Sport» und «Rote Lippen muss Klaus Mühlbauer küssen». (Quelle:
OVB-Online - Ludwig Meindl)