Beim Neubau des Feuerwehrgerätehauses 1984 entstand unter der Leitung von vom damaligen Atemschutzgerätewart Franz Oberkandler eine erste Atemschutzübungsanlage im Dachgeschoß. In 95 Arbeitsstunden und einem Kostenaufwand von DM 2500,- wurde eine brauchbare und preiswerte Anlage verwirklicht. Erst als sich nach mehrjährigem Betrib kleinere Unfälle ereigneten, stellte sich die Frage, wie man bei Unfällen ge- und vor allem versichert ist. Bei einem Ortstermin mit der Gemeindeunfallversicherung wurde die alte Strecke geschlossen und ein Umbau ins Auge gefaßt. Dieser mußte nach DIN 14093 und dem Merkblatt des LA. für Brand.- und Kats. entstehen.

 


Leitstand der Atemschutzübungsanlage

Nach längeren Überlegungen entschied man sich für den Abriß der alten Strecke und einen vollkommenen Neubau. Mit der Zusage von mehreren Haager Firmen und der Marktgemeinde, das Vorhaben in finazieller Hinsicht zu unterstützen, konnte mit den Arbeiten begonnen werden.

Seit Dezember 1989 wurden ca. 3200 Arbeitsstunden und ca. 17.000 € aufgewendet, um den jetzigen Stand zu erreichen. (Bis zum heutigen Zeitpunkt werden an der Anlage laufend Modernisierungs- und Reperaturarbeiten durchgeführt.) Um der Bay. Bauordnung genüge zu tun, ist der gesamte Dachraum gegen Wärme und Kälte mit Steinwolle gedämmt sowie für den Brandschutz mit Gipskartonplatten verkleidet. Anschließend erfolgte der Einbau der Strecke und diverser Übungsgeräte. Alle Arbeiten wurden freiwillig und ohne jeden finaziellen Ausgleich geleistet.

 


Mittelteil der Atemschutzübungsanlage

Die Übungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig. Im Arbeitsraum stehen Schlaggeräte für die körperliche Vorbelastung. Hier ist auch die Industrieübungsanlage, in der Unfälle mit ausströmenden Gasen simuliert werden können. Weiter ist eine Tankübungsanlage untergebracht. Hier können Handgriffe zur Bergung und Rettung und Rettung von Personen aus Tanks und sonstigen Behältern geübt werden. Im großen Übungsraum ist die 60 m lange Orientierungsstrecke mit Hindernissen untergebracht. Durch Trittplatten und eingebaute Mikrofone kann die Position des Übenden jederzeit im Leitstand überwacht werden. Dies gewährleistet eine schnelle Hilfe bei einem etwaigen Zwischenfall. Die Strecke selbst kann auf 35 ° C aufgeheizt, verraucht und mit Brandgeräuschen beschallt werden. Der letzte Raum ist wie ein Wohnraum eingerichtet. Auch er läßt sich verrauchen und kann auf ca. 50 ° C erwärmt werden. Es soll hier ein Zimmerbrand simuliert werden, die vorgehenden Trupps müssen hier lebensgroße Puppen suchen und retten.

Es ist also für alle Bereiche des Atemschutzes eine ausreichende Übungsmöglichkeit entstandne. Sie bietet der Haager Feuerwehr sowie allen benachbarten Wehren eine optimale Vorbereitung auf den Ernstfall. Es sei an dieser Stelle allen gedankt, die durch ihre tatkräftige Unterstützung, ob in finanzieller Hinsicht oder durch die Hilfe beim Bau, zur Verwirklichung dieses Projekts beigetragen haben.

Dipl.Ing. (FH) Bernd Furch